Corporate News: MeVis-Wachstum in 2010 von Kerngeschäft getragen

MeVis Medical Solutions setzt Produktstrategie mit bereinigter Bilanz fort


  • Konzernumsatz steigt um 3% auf 14,3 Mio. Euro (Vorjahr: 13,9 Mio. Euro) durch starkes Wartungsgeschäft im Segment Digitale Mammographie
  • Wartungsgeschäft wächst um 44% auf 4,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro); Neulizenzgeschäft geht um 10% auf 9,0 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 9,9 Mio. Euro)
  • Nicht liquiditätswirksame Einmaleffekte führen zu negativem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von -5,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro)
  • Bereinigtes EBIT in Höhe von 0,7 Mio. bei bereinigter EBIT-Marge von 5% (Vorjahr: 12%)
  • Verbessertes Finanzergebnis in Höhe von -0,2 Mio. Euro (Vorjahr: -0,5 Mio. Euro)
  • Konzernergebnis in Höhe von -8,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) durch Auswirkungen der Sondereffekte auf die latenten Steuern belastet
  • Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 5,0 Mio. Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. Euro)

Bremen, 19. April 2011 – Die MeVis Medical Solutions AG [ISIN: DE000A0LBFE4], ein führendes Softwareunternehmen der bildbasierten Medizin, gab heute die endgültigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2010 bekannt. Demnach ist der Konzernumsatz auf der Basis eines stärkeren Wartungsgeschäfts um 3% auf 14,3 Mio. Euro gestiegen, während das Neulizenzgeschäft rückläufig war. Wesentliche Einflussfaktoren für diesen Rückgang waren der ausbleibende Markterfolg im Bereich Lungen-CT sowie eine Absatzschwäche im Bereich Brust-MRT. Die Entwicklung im Lungengeschäft seit 2008 hat zu einer außerplanmäßigen vollständigen Abschreibung der diesbezüglichen Bilanzansätze geführt, was die Ergebnissituation im Konzern in erheblicher Weise – ohne Auswirkungen auf die Liquidität – belastet hat. Im Bereich Brust-MRT hat der Wettbewerbsdruck deutlich zugenommen.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass im Lizenzgeschäft mit den jüngeren Produkten keine neuen Impulse zur Vertriebsausweitung gesetzt werden konnten. Zudem konnte die in Folge der zunehmenden Marktsättigung in den USA nachlassende Dynamik im Kerngeschäft der digitalen Brustbefundung nicht durch eine Dynamisierung des Lizenzabsatzes in anderen Absatzregionen kompensiert werden.

Die Umsatzerlöse aus dem Geschäft mit Wartungsverträgen haben sich mit einem konzernweiten Wachstum von 44% weiterhin erfreulich entwickelt und repräsentieren mit 4,6 Mio. Euro inzwischen ein Drittel des Gesamtumsatzes (Vorjahr: 23%). Mit der FDA-Zulassung Anfang 2011 erfolgte der Verkaufsstart des dreidimensionalen Tomosynthese-Gerätes für die Brustbefundung nun auch in den USA durch den Industriepartner Hologic, Inc. "Darin sehen wir einen wichtigen Meilenstein für unser Segment Digitale Mammographie," sagt Dr. Carl J.G. Evertsz, Vorstandsvorsitzender der MeVis Medical Solutions AG, "denn mit dieser Technologie haben wir unsere Wettbewerbsposition weiter gestärkt. Darüber hinaus sichern wir mit unserer Tomosynthese-Applikation auch das laufende Geschäft mit Wartungsverträgen für den SecurView™ Befundungsarbeitsplatz."

Die Gesellschaft verfolgt weiterhin ihre Produktstrategie, krankheitsorientierte Software-Applikationen an der technologischen Innovationsspitze für epidemiologisch relevante Er-krankungen zu entwickeln. In den nächsten zwei Jahren ist die sukzessive Markteinführung einer Reihe krankheitsorientierter Anwendungen auf Basis der proprietären Visia™ Enterprise Technologie geplant, die erstmals neben dem Ausbau bestehender auch den Aufbau neuer Industriepartnerschaften ermöglicht. Diese neuen Produkte beziehen sich auf Anwendungen in den Bereichen kardiovaskuläre Erkrankungen, Neurologie, Brust, Prostata, Lunge und Darm und sollen nach ihrer Markteinführung sukzessive Umsatz und Rentabilität im Segment Sonstige Befundung erheblich verbessern. In 2010 wurde mit der Fertigstellung der internen Version der Softwareplattform Visia™ bereits ein wesentlicher Meilenstein in der Produktentwicklung erreicht.

Mit einem um 7% erhöhten Segmentumsatz von 10,7 Mio. Euro war das Segment Digitale Mammographie im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut die starke Säule im Konzern. Dies ist insbesondere auf die weitere signifikante Erhöhung der Wartungserlöse zurückzuführen, die im Berichtszeitraum 38% des Segmentumsatzes (Vorjahr: 30%) ausmachten. Das Segmentergebnis betrug 5,4 Mio. Euro (Vorjahr: 6,3 Mio. Euro).

Der Lizenzabsatz mit den jüngeren Produkten im Segment Sonstige Befundung verlief im stagnierenden Markt enttäuschend. Der Segmentumsatz ist um 8% auf 3,6 Mio. Euro zurückgegangen. Ausschlaggebend hierfür ist die seit dem Erwerb des Lungen-CT Produktes in 2008 schwache Absatzdynamik im Lungengeschäft sowie ein Absatzrückgang mit den MRT-Produkten für die Brustbefundung. Die Wartungserlöse sind in diesem Segment ebenfalls gesteigert worden und machen mit 0,5 Mio. Euro inzwischen 14% des Segmentumsatzes (Vorjahr: 4%) aus.

Das um die beiden Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern beträgt 0,7 Mio. Euro. Bei einem leicht verbesserten Finanzergebnis von -0,2 Mio. Euro ergibt sich somit für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Vorsteuerergebnis von -5,6 Mio. Euro (um Sondereffekte bereinigt: 0,5 Mio. Euro). Der wegen der Sondereffekte erhöhte Steueraufwand von 2,7 Mio. Euro ergibt schließlich ein Konzernperiodenergebnis von -8,4 Mio. Euro, was einem Ergebnis je Aktie von -4,89 Euro entspricht.

Die Struktur der Konzernbilanz hat sich durch die Sondereffekte nur unwesentlich verändert. Die Eigenkapitalquote liegt mit 64% auf Vorjahresniveau.

"Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir von einem leichten Umsatzrückgang bei einem ausgeglichenen EBIT aus," sagt Dr. Robert Hannemann, Finanzvorstand der MeVis Medical Solutions AG, "wobei mit der sukzessiven Markteinführung unserer neuen, auf Basis der Visia™ Enterprise Technologie entwickelten Produkte wieder eine deutliche Dynamisierung des Lizenzgeschäfts eintreten sollte. Ab dem Geschäftsjahr 2012 erwarten wir daraus resultierende, positive Auswirkungen auf die Umsatz- und Rentabilitätsentwicklung."

"Der Vertrieb dieser neuen Produkte soll künftig auch über neue Industriepartnerschaften erfolgen. Die Zulassung von Visia™ Enterprise für den amerikanischen Markt durch die FDA erwarten wir in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres," fügt Thomas E. Tynes, Marketingvorstand der MeVis Medical Solutions AG, hinzu. "Unser geplanter Markteintritt in die kardiovaskuläre Bildgebung ist ein weiterer Baustein für das künftige Unternehmenswachstum, der wesentlich vom Erfolg unserer Kooperation mit der niederländischen Medis medical imaging systems B.V. abhängt. Die Entscheidung über eine vollständige Übernahme werden wir in Kürze treffen."

Die liquiden Mittel haben sich zum Bilanzstichtag auf 8,2 Mio. Euro reduziert (Vorjahr: 15,1 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der verbleibenden Teilzahlungen von bis zu 7,5 Mio. Euro, die für den Erwerb von 49% der Anteile an der MBS KG bis 2015 fällig sind, geht die Gesellschaft von einer ausreichenden Liquiditätsausstattung im laufenden Geschäftsjahr aus.

Unter Berücksichtigung der aktuellen Markt- und Geschäftsentwicklung wird der Vorstand seine Prognosen im Verlauf des Geschäftsjahres konkretisieren.

Die Finanzberichte der Gesellschaft stehen zum Download auf unserer Internetseite bereit.

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